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Tourismusverein ''Brüssower Land'' e.V.
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Kirche Carmzow

Vorschaubild Kirche Carmzow

Wie eine Burg aus Feldsteinen, erbaut mit meterdicken Mauerwerk, liegt die Kirche Carmzow auf einem Hügel in 60 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Der etwa 30 Meter hohe, spitze Turm grüßt schon von weitem auf allen 7 Zufahrtswegen zum Dorf gleichermaßen Fremde wie Einheimische. Bis zum heutigen Tag bildet die frühgotische Feldsteinkriche, die um das Jahr 1250 erbaut wurde, zusammen mit dem umliegenden Friedhof den Mittelpunkt des Dorfes. Wenn man die Kirche von außen betrachtet, dann fällt einem auf, dass ursprünglich drei Eingänge bestanden haben: das uns bekannte Hauptportal an der Westseite am Turm sowie zwei weitere Türen auf der Südseite, die jetzt vermauert sind. Diese beiden ehemaligen Eingänge dienten vermutlich als Tauf- und Traupforte und ermöglichten der Tauf- und Hochzeitsgesellschaft einen separaten Zugang ins Gotteshaus. Im Laufe der Geschichte hat die Kirche manche bauliche Veränderung erfahren. Geblieben sind aus der mittelalterlichen Zeit der Erbauung nur die Umfassungsmauern mit einer Höhe von 25 Feldsteinreihen. Auch die Ausstattung und die bauliche Substanz unserer Kirche hat in jenen Jahren großen Schaden genommen. Der Wiederaufbau im 17. und 18. Jahrhundert war sicherlich mit viel Mühe, Anstrengung und Opferbereitschaft verbunden. Ein neuer Dachstuhl musste gebaut und die Inneneinrichtung von Altar, Gestühl und Orgel angefertigt werden. Aber immer wieder wurde sie erhalten und aufgebaut. Auf dem großen, rechteckigen Turmunterbau wurde in jener Zeit ein kleinerer quadratischer, nach außen hin verbretterter Fachwerkturm aufgesetzt, dessen Turmhaube sich aus einem quadratischen Grundriss zu einer oktogonalen Spitze erhebt. Dieses Erscheinungsbild ist uns vertraut und prägt bis heute die uckermärkische Landschaft. Das mittlere Turmteil hatte bis ins letzte Jahrhundert eine zweiseitige Turmuhr. Die Bekrönung der Turmspitze zeigt nebeneinander den brandenburgischen Adler und den Reichsapfel. Darunter befindet sich an der Helmstange befestigt eine hohle Metallkugel mit Münzen und Zeitdokumenten gefüllt. Den Abschluss bildet ein kleiner Stern, der früher häufig verwendet wurde. Er steht für Glanz und Ehre und ist nach christlicher Bedeutung Symbol für Orientierung und Wegweisung. Die Glocken rufen die Gemeinde zu Andacht und Gebet. In der Vergangenheit wurden sie auch als Signal bei Feuer, Krieg und ähnlichen Katastrophen geläutet. Drei Glocken befanden sich einst im Turm der Carmzower Kirche. Geht man durch das Hauptportal, die Turmtür, in die Kirche, so fällt einem der schöne Rundbogen auf, der fast romanische Züge trägt. Der mit einem Holzgewölbe überspannte Weg durch den Turmraum führt in das Innere der Kirche. Der breite Mittelgang führt weiter bis zum prachtvollen barocken Kanzelaltar aus dem Jahre 1726. Zu den Kunstschätzen der alten Dorfkirche gehören neben dem Altar und den Glocken auch die beiden Epitaphe (Grabplatten) an der westlichen Innenwand am Ausgang unter der Empore. Nach 5-jähriger Bauzeit ist es gelungen, die zeitweise baupolizeilich gesperrte Carmzower Dorfkirche zu sanieren und dem kirchlichen Leben zurückzugeben. Aus diesem Anlass erfolgt im Juni 2007 ein Kirchweihfest in Verbindung mit dem 2. Stiftungstag der Carl-Büchsel-Stiftung. Die Carmzower Kirche stellt sich heute schöner denn je dar. Ganz gewiss ist sie in der nord-östlichen Uckermark etwas Einzigartiges. Mit der Wiedereinweihung der Carmzower Kirche ist die zehnte und letzte regelmäßig zu Gottesdiensten genutzte Kirche vollständig saniert worden.